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FSJlerin Alina Schilling im Interview

Alina Schilling

Seit dem 1.9.2021 ist Alina Schilling (17 Jahre) als FSJlerin im Ida-Scipio-Heim in der Verwaltung eingesetzt.

Der Einsatz findet zum Teil mit ca. 50% in der Verwaltung statt und 50% innerhalb der sozialen Betreuung.  Ende Juli 2022 wird Alina volljährig sein und beginnt am 1.10.2022 mit der 3-jährigen generalistischen Pflegeausbildung. In einem Pflegeeinsatz während des FSJ Einsatzes konnte Alina bereits in die direkte Pflege hineinschnuppern und war von Anfang an total begeistert.

 

Alina, warum hast Du Dich für ein FSJ in einem Altenpflegeheim entschieden und dies unter Corona- Bedingungen?

Ich habe das Altenpflegeheim gewählt, weil ich einen Einblick in die Pflege bekommen wollte. Durch den Einsatz wollte ich einen besseren Einblick in den Pflegealltag bekommen. Das tägliche Testen und das Thema Impfen waren für mich selbstverständlich und haben mich nicht abgeschreckt.

 

Wie waren deine ersten FSJ-Wochen unter Corona-Bedingungen im Ida-Scipio-Heim?

Die Anfangszeit war sehr abenteuerlich und herausfordernd im positiven Sinne. Alles war komplett neu und ich musste mich erst einmal orientieren. Die Begleitung, gerade in den ersten Wochen war super. Ich konnte mit all meinen Fragen und allen anderen Anliegen direkt zu den Kolleg*innen gehen und habe dort sehr schnell Unterstützung erhalten. Ich hatte insgesamt 6 Mentor*innen, die sich um mich in den vielen verschiedenen Aufgabenbereichen begleitet haben. So konnte ich mich schnell in meine Aufgabenbereiche einarbeiten.

 

Was waren die Highlights in deinem FSJ, bzw. was waren ganz besondere Momente für Dich, die Dich in Deiner Wahl in ein Altenpflegeheim zu gehen, bestätigt haben?

Als ganz besonders habe ich den Einkaufswagen wahrgenommen. Die Bewohner*innen haben 1x in der Woche die Möglichkeit Dinge zu kaufen, die sie sich selbst nicht besorgen können. Viele Bewohner*innen haben keine Angehörigen oder können den Wohnbereich nicht verlassen. Dann diese Möglichkeit zu haben ist einfach toll.

Besonders und sehr aufregend war der Dokumentationsfilm, der in der Zeit meines FSJ entstanden ist: „Lockdown und Ausgangsbeschränkungen – mit weniger mehr leben?“. Ein aufregendes Unterfangen, da es ein generationsübergreifendes Projekt war. Wir jungen Menschen hatten die Möglichkeit, uns mit den älteren Menschen sehr intensiv über die Ausgangssperre nach dem Krieg, sowie über den Lockdown auszutauschen. Der Dreh des Dokumentarfilms hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich freue mich schon auf die Fertigstellung des Films, der Rohschnitt hat mir bereits sehr gut gefallen.

Als nächstes Highlight fällt mir der Motorik-Parcours im Herzogenriedpark ein. Die Einrichtung hatte eine Einladung vom Freundeskreis des Herzogenriedparks erhalten und war mit Betreuungskräften und Bewohner*innen dorthin gegangen. Nach der Einweisung und des Erprobens des Motorikparcours sind wir noch zu einer Abkühlung zur Kneipp Anlage mit allen Beteiligten gegangen.

Toll finde ich auch den virtuellen Naturerlebnisraum, der durch das Heimverzeichnis eine Auszeichnung erhalten hat. Ich wäre nie auf so eine Idee gekommen. Der Naturerlebnisraum ist sehr gemütlich eingerichtet und lädt zum Entspannen ein. Via Beamer und DVD-Player können die Bewohner*innen sich verschiedene Naturfilme wie z.B. einen Orchideengarten, Tiere im Wald, Fische im Meer und vieles mehr anschauen. Die unterschiedlichen Filme regen zu Gesprächen an. Auch die totale Entspannung ist zu erwarten, es gibt Bewohner*ïnnen, die während des Abspielen des Films eingeschlafen sind.

 

Was nimmst Du aus Deiner Zeit für Dein Leben nach dem FSJ mit?

Durch das FSJ  habe ich eine ganz neue Struktur erlebt, eine neue Routine. Wenn man in der Schule ist, ist der Tag ganz anders strukturiert.

Hier in der Verwaltung habe ich gelernt, selbstständig zu arbeiten, ich war für einige Bereiche verantwortlich und diese wurden von mir erledigt. Ich habe zudem viele Verwaltungstätigkeiten gelernt, die ich sicher zukünftig nutzen kann.

 

Wie waren die begleitenden Seminare, die Du während deines FSJ Einsatzes besucht hast?

Ich hatte lediglich zwei Seminare in Präsenz. Diese waren beide super, da ich auch die anderen Teilnehmer*innen kennengelernt habe. Zudem haben wir uns über die Einsatzstellen ausgetauscht und ich hatte die Möglichkeit, eine andere Einsatzstelle kennenzulernen.

Die Seminare haben mich gut auf die Einsatzstelle vorbereitet. Zudem waren die Informationen, die wir erhalten haben auf die verschiedenen Einsatzstellen zugeschnitten, so dass ich mich zusätzlich gut vorbereitet gefühlt habe.

 

Würdest Du das FSJ in einem Altenpflegeheim weiterempfehlen?

Auf jeden Fall. Das FSJ ist keine Zeitverschwendung, da man einen gesellschaftlichen Beitrag über den freiwilligen Einsatz leistet. Ich kann ein FSJ nur empfehlen, weil man vieles neu entdeckt. Ich habe das FSJ als eine gute Vorbereitung für das weitere Leben wahrgenommen. Zudem habe ich viele neue Eindrücke erhalten. Im normalen Leben hat man so gut wie keine Berührungspunkte zu den älteren Menschen. Deshalb kann ich einen FSJ Einsatz nur empfehlen.

 

Nun noch eine abschließende Frage: Wie sieht für Dich ein perfektes Wochenende aus?

Ausschlafen! Da ich noch mit meinen Eltern und meinen zwei kleineren Brüdern zusammenwohne, habe ich hier noch ein paar routinemäßige Aufgaben, die ich erledige.

Ich mag es, mich kreativ zu betätigen. Ich zeichne gerne und schreibe Bücher (sogenannte Fan Fiction). Aktuell schreibe ich einen Roman. Ich mag Cosplay und wenn es die Möglichkeit erlaubt, besuche ich Veranstaltungen oder bastele an meinen Kostümen. Fernsehen oder DVDs schauen und mit Freunden treffen stellt für mich das perfekte Wochenende dar.

 

Vielen Dank Alina für das Interview